[ Featuring Yi-heng Yang ]
Alinde
Die Sonne sinkt ins tiefe Meer,
Da wollte sie kommen.
Geruhig trabt der Schnitter einher,
Mir ist's beklommen.
Hast, Schnitter, mein Liebchen nicht gesehn?
Alinde, Alinde!
Zu Weib und Kindern muss ich gehn,
Kann nicht nach andern Dirnen sehn
Sie warten mein unter der Linde.
Der Mond betritt die Himmelsbahn,
Noch will sie nicht kommen.
Dort legt der Fischer das Fahrzeug an,
Mir ist's beklommen.
Hast, Fischer, mein Liebchen nicht gesehn?
Alinde, Alinde!
Muss suchen, wie mir die Reusen stehn,
Hab nimmer Zeit nach Jungfern zu gehn,
Schau, welch einen Fang ich finde.
Die lichten Sterne ziehn herauf,
Noch will sie nicht kommen.
Dort eilt der Jäger in rüstigem Lauf,
Mir ist's beklommen.
Hast, Jäger, mein Liebchen nicht gesehn?
Alinde, Alinde!
Muss nach dem bräunlichen Rehbock gehn,
Hab nimmer Lust nach Mädeln zu sehn
Dort schleicht er im Abendwinde.
In schwarzer Nacht steht hier der Hain,
Noch will sie nicht kommen.
Von allen Lebend'gen irr ich allein,
Bang und beklommen.
Dir, Echo, darf ich mein Leid gestehn:
Alinde, Alinde!
Alinde, liess Echo leise herüberwehn
Da sah ich sie mir zur Seite stehn:
Du suchtest so treu, nun finde!